Lohnt es sich mit oder als Rullstuhlfahrer nach London zu reisen? Kurze Antwort: Ja, aber… Ausführliche Antwort: Es lässt sich fast alles in London besichtigen, was man eigentlich auch als Fußgänger sehen möchte und wenn man es „richtig“ macht auch relativ problemlos. Das „richtig“ ist aber nicht ganz einfach, denn Informationen über die Behindertenfreundlichkeit werden nur schlecht kommuniziert, so findet man diese auf Webseiten nur sehr versteckt oder gar nicht. Man muss sich dann telefonisch oder per Mail informieren. Hat man diese Hürde überwunden, wird man feststellen, dass man an den meisten Stationen extrem freundlich und auch sehr zuvorkommend behandelt wird.
Ein Problem in das jeder Rollstuhlfahrer laufen wird ist der öffentliche Nahverkehr. Wenn man sich im Vorfeld durch die extrem komplexen Webseiten der TFL (Transport for London) quält, stößt man auf viele offene Fragen und Widersprüche. Eine ist was muß eine behinderte Person eigentlich zahlen, nun wir können nun sagen in Bus und Underground zahlen Rollstuhlfahrer + nötige Begleitperson eine Fahrt, also 50%. Selbständige Rollstuhlfahrer zahlen im Underground normal und sind im Bus komplett kostenlos.
Kann man denn mit dem Rollstuhl überhaupt die Tube nutzen? Einfache Antwort: Jein. Wieder etwas versteckt findet man auf der TFL Seite, einen Accessible Guide als PDF zum ausdrucken oder zum Download auf das Smartphone (Link). Hier findet man übersichtlich alle Stationen, die voll oder teilweise behinderten gerecht sind. Es wird auch angeben ob und wie viele Stufen zu überwinden sind, ob Lifte vorhanden sind oder nur Rolltreppen. Somit lässt sich relativ einfach eine Route finden, die nicht unvorhergesehen in einer Sackgasse endet, diese ist zwar oft länger und umständlicher als die direkte Verbindung, führt aber sicher ans Ziel. Zur Not hilft es auch immer, sich an das Personal zu wenden, man wird mit großer Freundlichkeit behandelt und einem unkompliziert geholfen.
Als Fazit läßt sich sagen, London läßt sich mit Rollstuhl hervorragend besichtigen und es macht eine Menge Spaß, man muss sich aber auch bewusst sein, dass dies nur funktioniert wenn man viel Vorausplanung und Arbeit in das Projekt steckt und man größere Anstrengungen nicht scheut…